Ökologisches Bauen

Projekte | 'elektrobörse' | Oberstenfeld - Der Architekt Uwe Fichtner und seine Ehefrau Christel fanden die Idee zu ihrem Haus beim Urlaubin Asien. Kurz vor ihrer Abreise war ihnen das Grundstück in der Gemeinde Oberstenfeld, Kreis Ludwigsburg, zugesagt worden: eine leichte Hanglage in einem Wohngebiet mit Flachdachbungalows am Ortsrand. Gemeinsam fand das Ehepaar für den Bau des eigenen Hauses einen ungewöhnlichen Ansatz.

Was macht uns im Urlaub so glücklich, und was können wir davon durch den Hausbau in den Alltag mitnehmen?

Aus dieser Frage entwickelte sich als Planungsgrundlage die Liebe zur Natur. Licht von der frühen Morgensonne bis zum Sonnenuntergang, die kühlende, meditative Wirkung von Wasser, Pflanzen, die Leben in die Räume bringen, die Schönheit von Steinen und Klarheit in allen Linien - an diesen Parametern wurden die Ideen gemessen. Ein Flachdach war vorgeschrieben, also sollte es auch begrünt und genutzt werden. In dem offenen Grundriß wachsen die Räume aufeinander zu. Der Treppenturm aus Edelstahl, geschliffenem Eisen und Granit ist gleichzeitig zentrales Ordnungselement und Objekt im Wohnraum. Um dem Licht sein Spiel zu lassen, kamen nur wenige Materialien zum Einsatz: Granitböden, Filzputz, Eisen, Edelstahl und Holz. Und dann natürlich Glas: 65 m2 Südverglasung - davon 30 m2 Wintergarten über zwei Geschosse vom Keller bis zum Dach - als Wärmeschutzverglasung mit einem k-Wert von 1,1 W/m2K. In Verbindung mit Außenwänden aus 24 cm dicken Hochlochziegeln und 19 cm Styropor-Dämmung liegt der Wärmebedarf des Hauses 70% unter der gültigen Wärmeschutzverordnung. Mit 30,6 kWh/m2a ein 3-Liter-Haus-bei 271m2 Wohn- und Nutzfläche (ohne Garage und Terrassen).

Bauphysik aus Stein und Wasser

Ein derartig hoher Glasanteil in der Außenwand erfordert Speichermasse im Inneren, wenn kein Barackenklima entstehen soll. Bei einem offenen Grundriß reichen die Stahlbetondecken und die wenigen Innenwände dafür allerdings nicht aus. Und so kam der Felsen ins Haus, ein halbes Jahr lang im In- und Ausland gesucht und schließlich bei der Firma Roll aus Ansbach gefunden: ein fünf Meter hoher Serpentinit aus der Türkei, 23 Tonnen schwer, in Rost- und Grüntönen wunderschön gemasert. Er bildet das Zentrum des Wintergartens im Untergeschoß, der zum Teil bis zur Decke des Obergeschosses offen ist. Vorsichtig wurde im Stein eine Wasserleitung bis zur Spitze verlegt, aus der ein schmaler Wasserlauf über Ecken und Kanten in ein Becken am Fuß des Felsens rieselt. In Pflanztrögen daneben, die in den Boden eingelassen wurden, wachsen die Pflanzen heute schon weit über die Decke des Erdgeschosses hinaus. Ein Bild wie im Urlaub, mit einer verwunschenen Atmosphäre, die träumen läßt. Und gleichzeitig ein intelligentes Zusammenspiel von natürlicher Wärmespeicherung, Kühlung, Luftbefeuchtung und Luftverbesserung – selbstverständlich gespeist mit Regenwasser aus der Zisterne.

Moderne Haustechnik

Für den Diplom-Ingenieur (FH) Uwe Fichtner(Architekturbüro Rast) führt ein ökologisches Gesamtkonzept ganz logisch zur intelligenten Haustechnik. Denn das Niedrigenergiehaus ist ein System, das für ein intelligentes Zusammenspiel aller Komponenten eine intelligente Systemtechnik braucht. Die Elektrotechnik wird dabei immer wichtiger, um die vielen Funktionen zu steuern. Wer sucht, der findet. Fichtner fand zunächst auf einer Messe die EIB-Technik, dann den Gira EIB-Vertriebsingenieur Helmut Frank und damit das Instabus-Sy-Stern und die Edelstahl-Schaltervon Gira. Mißlungen - das muß man leider auch berichten - ist die Suche nach einem EIB-geschulten Elektromeister in der Nähe, der die komplexe Anlage, die in diesem Haus notwendig war, hätte planen und installieren können. Da ändert sich die Welt des Bauens - nicht schlagartig, aber wenn, dann mit reizvollen Aufträgen! -, und nach wie vor hat erst etwa ein Zehntel der Elektromeister diese Chance beim Schopf gepackt. Sicher: EIB-Technik heißt Schulung und Lernen, aber sie heißt auch Herausforderung, Können, Beratung, Ertrag und keine Konkurrenz durch Do-it-yourselfer und Baumärkte.

Die Installation im Hause Fichtner umfaßt über die Hauptlinie 0 und zwei weitere Linien insgesamt rund 140 EIB-Geräte. Gesteuert werden über das Instabus-System die Beleuchtung, die Rollläden und Jalousien, Heizung, Belüftung und Raumklima sowie die Alarmanlage. Sämtliche Funktionen können zusätzlich über den Gira HomeServer - ein PC mit separater Software - über jedes beliebige Telefon innerhalb und außerhalb des Gebäudes bedient und auf dem PC-Monitor oder dem Fernsehbildschirm visualisiert werden.

Ein Kreativteam für den EIB

Für die komplexe Haustechnik – Warmluftzentralheizung mit kontrollierter Wohnraumlüftung und Wärmerückgewinnung, Gas-Brennwertkessel, Solaranlage für das Brauchwasser, zentrale Staubsauganlage und Regenwasseranlage inklusive Toilettenspülung – wurden Fachplaner eingesetzt. Für die integrierte Steuerung von Licht und Luft, Heizung und Kühlung, Komfort und Sicherheit bildeten das Ehepaar Fichtner, der Schwager Martin Hegendorf, der sich als Ingenieur leidenschaftlich in die EIB-Technik gekniet hat, und Helmut Frank von Gira ein kreatives Team rund um die Fragen: Was ist sinnvoll, was ist bequem, zeitsparend oder einfach schön? Gesucht waren vor allem die kluge Verknüpfung von Heizung, Kühlung und Lüftung, die Sicherheitsfunktionen sowie die Unterstützung der Raumarchitektur und des Wohngefühls durch Lichtszenarien. Als ein Riesenvorteil in den Augen des Architekten erwies sich dabei die Flexibilität des Instabus- Systems. Der Planer ist mit seinen Entscheidungen nicht endgültig festgelegt. Wenn die letzten Leuchtmittel da sind und wenn aus der täglichen Erfahrung andere Wünsche erwachsen, dann sind einfach durch Umprogrammieren mit dem Laptop neue Kombinationen möglich. Denn welcher Bauherr will schon – nur weil er ein paar Monate nach dem Einzug klüger geworden ist - anfangen, die Wände wieder aufzuschlitzen. Die Zukunft gehört dem integrierten Bauen. Inzwischen leben Uwe und Christel Fichtner seit einem Jahr in ihrem Haus, und obwohl sie beide Menschen sind, die viel Wärme brauchen - mindestens 25 C im Wohnraum! - war die Heizung von Ende Februar bis Anfang Oktober nicht einmal in Betrieb. Uwe Fichtner ist ein Verfechter des integrierten ökologischen Bauens, das für ihn zwingend mit der Bustechnik verbunden ist. Aber er hat auch gelernt, daß man den Kunden diese Technik und ihren Nutzen erklären muß. Man muß sie frühzeitig informieren - dafür hat er sich von Gira mit Broschüren und Videos ausstatten lassen - und man muß ihnen Zeit geben, den ganzen Komfort zu verstehen.

Das Architekturbüro Rast in Großbottwar, in dem Uwe Fichtner arbeitet, ist sowohl im Wohnbau als auch im Gewerbebau tätig. Es hat sich einen Namen gemacht mit individueller Beratung, mit einer großen Liebe zum Detail und mit zukunftsweisender Architektur. Und in dieser Zukunft werden Ökologie, Komfort und Sicherheit entscheidende Anforderungen sein, die nur in der Verknüpfung der Funktionen intelligent zu erfüllen sind.

elektrobörse | 1. Juli 1999

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