Kohler Eck hat beispielgebenden Charakter

Projekte | Steinheim - Eine Bereicherung für das Stadtbild, ein Symbol des Aufstiegs und ein Wahrzeichen der Stadt nannte Zimmermeister Fritz Bechle in seinem Richtspruch das Geschäftszentrum „Kohler-Eck“ in Steinheim - das extremste Bauwerk der Stadt, wie Bürgermeister Ulrich in seiner Ansprache sagte. Besonders hob BM Ulrich hervor, dass mit der Sanierung des Kohler Ecks nichts getan worden sei, was den mittelalterlichen Charakter des Steinheimer Marktplatzes störe. Mit dem Neubau des Kohler-Ecks sei auch in Steinheim der Anfang für eine umfassende Sanierung des Stadtkerns gemacht worden.

Mit dem Bau Geschäftszentrum Kohler-Erk wird nun das sehr teure Baugeiände im Steinheimer Ortskern intensiv genutzt. Der neue Gebäudekomplex umfaßt ein Friseur-, ein Radio- und Fernseh-, ein Büromaterial- und Papierwaren- sowie ein Backwaren- und Lebensmittelgeschäft, außerdem eine Zahnarztpraxis. Eine Geschäftsfläche, die sich für die Benutzung als Cafe anbietet, ist bis jetzt noch frei. Jedoch ist auch eine andere Nutzung nicht ausgeschlossen. Hinzu kommen noch fünf Wohnungen. Das gesamte Objekt weist etwa 4850 Kubikmeter umbauten Raums und 1182 Quadratmeter Nutzfläche auf. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ungefähr 1 085 000 Mark.

Bürgermeister Ulrich gab bei der Richtfeier einen Rückblick auf die Entwicklung der Sanierungspläne für das Kohler Eck, bei dem nun aus einer „unmöglichen Substanz heraus attraktive Gebäude“ geschaffen worden seien. Im Zuge der Sanierung habe man die an dieser Stelle sehr schwierige Verkehrssituation entscheidend verbessert. Der Bürgermeister dankte insbesondere den Steinheimer Gemeinderäten, die trotz dem anfänglichen Widerstand der Bevölkerung den für die Sanierung entscheidenden Schritt getan hätten. Der beispielhafte Charakter dieses Bauwerks sei bereits heute bewiesen, da einige Steinheimer Geschäftsleute aus eigener Initiative nachgefolgt seien.

Bürgermeister Ulrich hob aber auch hervor, wie viel die Gemeinde allein investiert habe, um die Voraussetzung für die Sanierung des Kohier Ecks zu schaffen; insgesamt seien dafür 323 930 Mark notwendig gewesen, die sich auf den Erwerb des Baugrundes und der Gebäude (268 000 Mark), den Abbruch (7700 Mark), die Nebenkosten (31 500 Mark) und schließlich die Erschließungskosten (18 000 Mark) aufteilen. Im Zuge der Abbrucharbeiten seien drei Wohngebäude, ein Wohn- und Geschäftsgebäude und drei Scheunen der Spitzhacke zum Opfer gefallen. Gleichzeitig habe man für drei Familien neue Wohnungen und neues Eigentum schaffen müssen.

Besonders dankbar erwähnte BM Ulrich die Landesbeihilfe in Höhe von 194 000 Märk, die noch einmal unterstreiche, daß man auch dort in der Sanierung von Anfang an einen Testfall mit absolutem Beispielcharakter gesehen habe. Er dankte ganz besonders dem Landtagsabgeordneten Lothar Späth, der als Vertreter der Baubetreuungsfirma Städtebau Bietigheim an dem Richtfest teilnahm, für sein stetiges Drängen bei den zuständigen Stellen, das schließlich auch zum Erfolg geführt habe. Gleichzeitig dankte der Bürgermeister allen am Bau beteiligten Firmen für ihre gute Arbeit und den Bauherren für ihr Verständnis.

Architekt Rudolf Rast, der den Neubau im Zusammenwirken mit der Stadt Steinheim und der Städtebau Bietigheim konzipiert hatte, gab ebenfalls einen Rückblick auf die Planungs- und Bauarbeiten. Er wies besonders auf die Verzögerung von zwei bis drei Monaten durch den langen Winter hin; dennoch werde der vorgesehene Fertigstellungstermin Anfang 1971 eingehalten werden können. Er dankte den beteiligten Betrieben für ihre vorbildliche Leistung und zeigte sich besonders erfreut darüber, daß bisher noch kein größerer Unfall passiert sei.

Nach einem lückenlosen Rückblick auf die Baugeschichte, der durch Farbdias von Stadtamtmann Arnold möglich war, ging der Landtagsabgeordnete Lothar Späth auf prinzipiell mit der Sanierung zusammenhängende Fragen ein. Er betonte besonders den raschen Fortschritt des Steinheimer Sanierungsprojekts, das erstens durch das Drängen der Stadt Steinheim ermöglicht wurde und zweitens dadurch, daß Steinheim bereit war, ein gewisses Risiko zu tragen. Späth wies auch auf die Diskrepanz zwischen Planung und Wirklichkeit bei vielen Sanierungsmaßnahmen hin. Er brachte seine Sorge zum Ausdruck, daß das noch nicht in der Planung befindliche Städtebauförderungsgesetz (Stadt- und Gemeindeentwicklungsgesetz) zu viel Theorie aufweise und die finanziellen Fragen ungeklärt lasse.

Späth dankte neben allen anderen Beteiligten besonders der Planungsgemeinschaft Württemberg Mitte, die durch Oberregierungs-Vermessungsrat Uhl beim Richtfest in Steinheim vertreten war. Die Bedeutung des Geschäftszentrums Kohler-Eck liege für die Städtebau Bietigheim besonders darin, dass es die erste von ihr betreute Sanierungsmaßnahme sei, die zu Ende gebracht werde. Die an die Städtebau gestellte Aufgabe habe darin gelegen, die Verkehrsverhältnisse zu verbessern die überalterte Bausubstanz zu erneuern und den geschäftlich günstig liegenden Bereich durch Schaffung neuer und moderner Ladengeschäfte zu aktivieren. Diese Aufgabe sei gelöst worden.

Marbacher Zeitung | 20. Juli 1970

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