Projekte | Großbottwar - Nach nur eineinhalbjähriger Bauzeit hat der Fußballverein VfR Grossbottwar sein neues Vereinsheim fertiggestellt. Es wird am Wochenende den Vereinsmitgliedern und der Öffentlichkeit präsentiert. Ein schmuckes, in rustikalem Stil geschaffenes Haus, das der großen FuBballfamilie und den Freunden des Fußballes in Grossbottwar ein wirkliches Heim sein wird.

Als die Mannen um den Vereinsvorsitzenden Richard Hartmaier den Beschluß faßten, ein eigenes Vereinsheim zu bauen, gab es viele in Großbottwar, die dies mit großer Skepsis aufnahmen, zumal als man hörte, das Heim koste eine Million Mark. Doch die Skeptiker rechneten nicht mit dem Fleiß und der Zähigkeit, mit der die Vereinsoberen und ihre Aktiven an den Neubau herangingen.

Dabei hatte der VfR in solchen Dingen Erfahrung gesammelt und sich bewährt: Eine nach dem Krieg als Wohnheim erbaute Baracke funktionierten die VfR‘ler zum Vereinsheim um, als diese nicht mehr bewohnt wurde. Jahre später brachen sie die Baracke ab, um sie an anderer Stelle, bei einem provisorisch, selbst angelegten Sportplatz, wieder aufzubauen. Vereinsmitglieder wurden zu „Vereinswirten“: Viele Jahre lang wurde in Wechselschichten an bestimmten Tagen der Woche das VfR-Heim, die „Baracke“ als Vereinsgaststätte offengehalten.

Im Mai vergangenen Jahres begann man mit den Bauarbeiten. Der Verein hatte sich rechtzeitig im Winzerhäuser Tal, das dann als Großbottwarer Sport- und Freizeitgelände im Flächennutzungsplan der Stadt ausgewiesen wurde, Gelände erworben, um darauf ein Haus als Vereinsheim zu erstellen. Architekt Rudolf Rast, selbst einst Aktiver beim VfR fertigte die Baupläne. Mit rund zwei Dutzend Getreuen und weiteren gelegentlichen Helfern wurde ein Haus erstellt, das nicht nur ein solider Zweckbau, sondern geradezu ein Schmuckstück geworden ist. Viel Holz im Innern, und ein schmuckes Klinkermauerwerk außen, geben dem 23,75 Meter mal 18,50 Meter großen eingeschossigen Bau, mit seinem sondergeformten Satteldach eine rustikale Note.

Der Haupteingang des Vereinsheims befindet sich an der Nordwestseite, über ein paar Stufen geht es durch das, mit einer Garderobe ausgestattete Foyer, in die rund 80 Quadratmeter große Vereinsgaststätte, in der Sitzgelegenheiten für 54 Personen vorhanden sind, sich die Bar und Theke, mit entsprechenden Ausschankeinrichtungen befinden. Ein Nebenzimmer mit 85 Sitzplätzen ist durch eine schallgedämmte Faltwand von der Gaststätte zu „trennen“. Durch das Öffnen der Faltwand entsteht ein größerer Saal mit rund 150 Plätzen an den Tischen. Der Zugang für Warenanlieferung führt in den Küchenbereich, mit Kühl- und Nebenräumen, Lager und einer modernen und zweckmäßigen Küche. Ein Jugendraum und die Toiletten befinden sich ebenfalls im Erdgeschoss.

Im Untergeschoß finden sich, neben der Heizungs- und Tankanlage, die Sport- und Fitnessräume, die Duschen, eine Spielfläche, Räume für sportliche Vorbereitung und Aufwärmen, Umkleideräume, eine Sauna, Lagerräume sowie Toiletten: Auch hier besteht ein direkter Zugang. Mit einem Kostenvoranschlag von rund einer Million Mark wurde der Bau überwiegend in Eigenleistung fleißiger Vereinsmitglieder erstellt. Architekt Rast und sein Bautechniker Hans Baur achteten darauf, dass alles richtig gemacht wurde.

So präsentieren die VfR‘ler am Wochenende der Öffentlichkeit ein Haus, das bei den Besuchern sicher Anerkennung finden, und bei den Vereinsheimbauherren berechtigten Stolz auslösen wird.

Ludwigsburger Kreiszeitung | 29. November 1980

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