Von der Rechenstube zum Bankgebäude

Projekte | Steinheim-Kleinbottwar - So lange es mit dem Bebauungsplan selbst auch gedauert hat, so rasch ist das Wohn- und Geschäftshaus Kirchstraße aus dem Boden gewachsen. Im Juli 1984 starteten die Bauarbeiten an diesem neuen Dorfmittelpunkt Kleinbottwars. Schon ein Jahr später feierte man das Richtfest und nun konnte am vergangenen Freitag die Volksbank Marbach als erstes der beiden Geldinstitute ihren Einzug feiern, die hier künftig, wenn auch nicht unter einem Dach, so doch Wand an Wand arbeiten. Dieses Novum im Kreis - neben der Volksbank wird demnächst auch die Kreissparkasse ihre neue Kleinbottwarer Filiale eröffnen - ist für Steinheims Bürgermeister Alfred Ulrich »ein durchaus nachahmenswertes Beispiel«, wie er es bei der kleinen abendlichen Einweihungsstunde betonte.

Es ist ein langer und sicher auch erfolgreicher Weg, den dieser Einzug in das neue Kleinbottwarer Volksbankgebäude unterstreicht. Heinz Allmendinger, Sprecher von Vorstand und Aufsichtsrat der Volksbank Marbach, rief ihn am Freitagabend noch einmal in Erinnerung. 50 Kleinbottwarer Bürger gründeten noch Ende des vergangenen Jahrhunderts den einstigen Darlehenskassenverein. In den Zwanziger Jahren hatte die gerade 30 Jahre junge Genossenschaft mit immensen Problemen zu kämpfen: Beträge in Millionen und Milliardenhöhe - die von heute auf morgen nichts mehr wert waren. 1935 wurde aus der Genossenschaft eine Spar- und Darlehenskasse. Nach dem Krieg war schon 1947 der Wunsch da nach einem eigenen Lagerhaus mit Geschäftsraum. Man mußte ihn zunächst zu den Akten legen - die Rechengeschäfte wurden weiterhin in der Wohnstube erledigt. 1959 konnte man dann endlich umziehen in die Räume in der Bottwarstraße. 1962 wurde aus der Spar- und Darlehenskasse eine Genossenschaftsbank und 1973 - nach der Fusion von sechs kleinen Genossenschaftsbanken mit der Volksbank Marbach - dann die heutige Voba-Filiale, die von der Steinheimer Geschäftsstelle aus betreut wird. Wie eng die Kleinbottwarer heute noch mit »ihrer« Bank verbunden sind, mögen ein paar Zahlen Allmendingers unterstreichen: Jeder vierte Einwohner ist Mitglied der Genossenschaft und die künftig hier tätigen Volksbankmitarbeiter, Jutta Wagner und Jochen Brauchle, haben derzeit 2100 Konten zu betreuen.

Der Umzug in die schmucken Räume, das betonte Allmendinger, wurde erst möglich durch den Verkauf des bisherigen Anwesens in der Bottwarstraße. Die Volksbank habe damit also nicht nur einen Beitrag zur Sanierung der Kleinbottwarer Ortsmitte geleistet, sondern gleichzeitig auch etwas für die Realisierung der neuen Mehrzweckhalle getan. Die Stadt Steinheim, das erwähnte später auch BM Ulrich in seinem Grußwort, braucht dieses Gelände ja für das künftige Großprojekt.

Am Wohn- und Geschäftshaus Kirchstrasse ist die Volksbank Marbach mit 27 Prozent beteiligt. Dabei beläuft sich die reine Bankfläche auf zehn Prozent. Heinz Allmendinger ist sicher, daB in den neuen Räumen »beste Voraussetzungen« geschaffen wurden für einen kundenfreundlichen Service. Die moderne und helle Inneneinrichtung dürfte dazu ebenso beitragen wie die zeitgemäße Ausstattung mit Besprechungsecke und speziellem Besprechungszimmer sowie Briefabholfächern im Eingangsbereich. Erwähnenswert auch noch eine behindertengerechte Eingangsrampe, die Rollstuhlfahrern und Kunden mit Kinderwagen den Bankbesuch erleichtert.

Details der Baumaßnahme erläuterte der planende Architekt Rudolf Rast: Die Gesamtkosten des Projekts mit den beiden Bankgebäuden, einem Wohnungstrakt - insgesamt gibt es hier zwölf Eigentumswohnungen, wovon zwei zum Volksbank-Anteil gehören - und einer Tiefgarage belaufen sich auf über vier Millionen Mark. Auch Rast ist sicher, daß sich die ungewöhnliche Konstellation von zwei Banken unter einem Dach als »eine Bereicherung« für die Bürger - und die Banken erweisen werde. Auf seiten beider Banken war man anfangs allerdings recht skeptisch und zögernd. 

Konkurrenz könne gewiss nicht schaden, meinte denn auch BM Ulrich in seinem Grußwort. Für ihn ist das ein »durchaus nachahmenswertes Beispiel«. Schließlich hätten ja heute immer mehr Bürger zwei Konten bei getrennten Geldinstituten. Ulrich erinnerte an die lange Zeit des Werdens dieses Bebauungsplans »Kirchstraße«. Er sieht es als Beispiel für die heute mögliche starke Einflussnahme der einzelnen Bürger. Man sei »sensibler« geworden im Umgang mit Ortskernen. Aber das habe man erst lernen müssen.

Die Investition der Volksbank, betonte Ulrich weiter, entspreche der wachsenden Struktur von Kleinbottwar. Bei der Übergabe des Einweihungspräsents der Stadt - ein Aquarell des Kleinbottwarer Malers Reisser - wünschte er abschließend der Bank viel Erfolg, sprich »viele neue Konten«, in den neuen Räumen.

Marbacher Zeitung | 9. September 1986

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