Projekte | Hof und Lembach - „Unser Ziel sind wertvoll restaurierte Gebäude mit überzeugender Ausstrahlungskraft und neuen Nutzungsperspektiven“, beschreibt Hans Baur sein Konzept. Der Architekt und Prokurist der Firma Rast – Planen · Bauen · Wohnen aus Großbottwar ist Experte auf dem Gebiet des Um- und Ausbaus von kindgerechten Räumen. Eltern, Erzieherinnen, vor allen Dingen aber die 28 Kinder des Kindergartens Hof und Lembach sind mit dem Ergebnis der im März abgeschlossenen Sanierungsarbeiten mehr als zufrieden.
Für Hans Baur war es der dritte Kindergarten, den es in der Gemeinde Großbottwar zu sanieren galt. Im Rahmen des bundesweiten Konjunkturprogramms seien in den letzten drei Jahren außerdem die Kindergärten in der Keltenstraße und in Winzerhausen erneuert worden, beschreibt Bürgermeister Ralf Zimmermann den Rundumschlag in seiner Gemeinde. „Auf unserer Liste steht noch der Kindergarten in der Hegelstraße.“
Auch diese Sanierung, die noch im September starten soll, obliege der Planung von Hans Baur. Der erfahrene Architekt hat sich im Bottwartal mit Spezialaufträgen bereits einen Namen gemacht. 2008 baute er für den Ganztagsbetreuungsverein Itzebitz e. V. im Winzerhäuser Tal ein ehemaliges Getränkelager zu einem Kinderhaus um.
„Ich finde den Umbau sehr gelungen“, lobt Großbottwars Bürgermeister die aktuelle Arbeit des Architekturbüros Rast. Insgesamt rund 200 000 Euro betrugen die Kosten der Kindergartensanierung in Hof und Lembach. Drei Viertel davon wurden durch den Bundeszuschuss finanziert, den Rest hat die Kommune übernommen. Das im Stil von 1975 gebaute Gebäude in der Kornstraße 34 ist innen wie außen die dunklen Ziegelwände, Holzdecken und das schwarze Eternitdach losgeworden. „Das Dach haben wir bereits 2008 erneuert und wärmegedämmt“, so Baur. Ein Jahr später waren die übrigen energieeffizienten Maßnahmen fällig. „Dank der gedämmten Außenfassade, der neuen Wärmeschutzfenster und des Austauschs der Elektrospeicheröfen durch eine effektive Gasheizung ist der Energieverbrauch heute 30 Prozent geringer.“ In nur fünf Monaten konnte mit Hilfe von größtenteils ortsansässigen Handwerkern der Umbau ausgeführt werden.
Die Wünsche der Eltern und Erzieherinnen seien bestens umgesetzt worden, lobt Helga Pfahler die gute Zusammenarbeit mit dem Architekten. Für die Leiterin des Kindergartens Hof und Lembach und ihre drei Mitarbeiterinnen ermöglichen die nun hellen, freundlichen und funktionalen Erneuerungen ein kreativeres pädagogisches Konzept. Im Eingangsbereich werden die Kinder von einem frischen Grün empfangen, Küche und Spielräume sind in Gelbnuancen gehalten, die fließend ineinander übergehen. „Die Auswahl der Wandfarben haben wir gemeinsam mit den Eltern getroffen“, so Pfahler. Für uns ist es wichtig gewesen, den Kindergarten nachhaltig zu sanieren, sagt Hans Baur und zeigt auf den im gesamten Gebäude verlegten Linoleumboden. Dieser befindet sich auch im neuen Atelier, das jetzt nach dem Umbau möglich geworden ist. Und ebenso die verschiebbare Trennwand im Gruppenraum mit raffiniertem Bullauge ist eine funktionale Idee, die für die Pädagoginnen von großem Vorteil ist.
Die Sanierung des Kindergartens in Hof und Lembach hat diesen jedoch nicht nur noch kindgerechter, sondern fortan auch behindertengerecht gemacht. Das betrifft sowohl die neu gestaltete Toilette als auch die Zugänge rund ums Haus.
Ludwigsburger Kreiszeitung | 30. April 2012
